Schlagwörter

,

Wir haben letzte Woche noch eine “Verschnaufpause” (gehabt), bevor das jetzt die Woche so richtig los geht. Heute noch einmal ein Feiertag und ab morgen dann volle Action…

Unsere Bauphase steht also bevor und das ist das gute Zeichen dafür, dass unsere Bemusterung abgeschlossen ist. Durch einen Artikel in einem anderen Baublog (Stefan Schopohl, baut mit LUX Haus) habe ich mir vorgenommen, unsere Erfahrungen bis zum Baustart noch einmal zusammenzufassen. Das, was ich hier schreibe stammt aus der Erfahrung von WeberHaus, sollte aber auch auf andere Firmen grob übertragbar sein.

Fangen wir einmal bei Null an.

Der Vertrieb eines Bauunternehmens hat das Ziel, ein Haus zu verkaufen. Dieses Ziel steht in krassem Gegensatz zu dem, was nach dem Vertrag kommt. Während du als Bauherr bis zur Vertragsunterzeichnung König bist, bist du nach der Unterzeichnung König im Amt. Im Wahlkampf darf auch mal geschönt werden, im Amt bekommst du da irgendwann Probleme, wenn keine Substanz da ist.

Das soll übersetzt heissen, dass in der Vertriebsphase vieles “kein Problem” ist. Ist es ja auch nicht, oder siehst du ein Problem bei einer “virtuellen Steckdose” neben dem Fenster ?! Ich nicht – bis die Planerin in der Bemusterung deinen Traum zerstört, weil eine Steckdose nun mal nicht da sitzen kann, wo ein Balken läuft. Logisch. Das soll nur ein Beispiel dafür sein, dass es in den kommenden Monaten noch so einiges geben kann, was einfach nicht funktioniert.

Ich hatte vor meiner Vertragsunterzeichnung das Ziel, so viele Kosten wie nur möglich VOR der Vertragsunterzeichnung zu haben. Das betrifft einmal WeberHaus und einmal die Nebenkosten. Das habe ich so gelöst, dass ich bei WeberHaus zur Vorbemusterung war. Dort habe ich bereits wesentliche Vorstellungen von uns mit Preisen versehen lassen (z.B. BAD). Ebenfalls habe ich vor Vertragsunterzeichnung wesentliche Positionen im Elektrogewerk abgefragt. So habe ich mir Einzelpreise für Steckdosen, Cat-Dosen, etc. geben lassen. Preise für SAT Anlage, diverse Vorbereitungen für PV-Anlage, Solar-Anlage, etc.

Ich habe für meine Vorbemusterung zwei Tage investiert; ein Tag Anreise, Übernachtung und morgens gleich zu WeberHaus. Dann war ich glaube ich so 6-7 Stunden bei WeberHaus und habe mich in dieser Zeit nur um Sanitär und Elektro gekümmert. Ich erinnere, dass ich so um die 3-4h alleine beim Elektrofachmann saß. Ich muss dazu sagen, dass mich das Thema ansich interessiert und EnOcean im Grund erklärungsbedürftig ist, was die Planung und die Funktionsweise (und dann natürlich auch die Kosten) anbelangt. Bei einem EnOcean (WeberLogic) Steckdosenpreis von knapp unter 200 Euro schluckt man erst; aber das ist gerechtfertigt, wenn man sich ansieht, was dazu alles notwendig ist. Und dann fragt man sich irgendwann, wann man das überhaupt benötigt. In unserem Haus befindet sich letztendlich nur eine einzige EnOcean Steckdose, alle anderen Dosen sind “normal”. Wir haben über die EnOcean Steckdose in der Küche die Beleuchtung unter den Schränken geschaltet.

So bekommst du in der Vorbemusterung dann so langsam eine Vorstellung von dem, was in der “Bemusterung” noch so kommen kann. Im Bereich Sanitär zeigt man auf das, was einen interessiert und bekommt dann später einen Preis dafür. Das habe ich als sehr angenehm empfunden und WeberHaus arbeitet da ziemlich genau. Bei mir war es so, dass meine Vorbemusterung zu 100% in der Bemusterung übernommen werden konnte –> ein sehr guter Zeitvorteil.

Wir haben dann für die Bemusterung ein Budget gebildet und haben das aus verhandlungstechnischen Gründen mit in den Hausvertrag aufgenommen. Das wird dann zu 100% in der Bemusterung aus dem Hauspreis herausgenommen und dann die Mehrpreise für die Ausstattung wieder zugerechnet.

Beispiel.

Du hast einen Hauspreis von 200.000 Euro bei WeberHaus und nimmst 20.000 Euro (nur beispielhaft !!! – ich hätte auch 2000 Euro schreiben können) für die Bemusterung hinzu. Du machst einen Vertrag mit dem VERTRIEB über 220.000 Euro. Zur Bemusterung nimmt deine Ausstattungsberaterin dieses “Budget” in ihre Kalkulation auf (-20.000 Euro auf 220.000 Euro). Dann bekommst du für alles, was du aussuchst einen Einzel-Mehrpreis, wie z.B. Wanne XYZ 500 Euro. Bist Du insgesamt dann “negativ”, dann mindert sich dein Hauspreis. Hast du also insgesamt 3000 Euro Mehrausstattung, würdest du aus der Bemusterung mit –17.000 Euro herausgehen. Der neue Hauspreis wäre dann 203.000 Euro. Da ist WeberHaus fair. Ob du das jetzt so machst, wie ich das oben beschrieben habe, obliegt dir selbst. Überlege mal in welchen Fällen sich das lohnen kann, mehr will ich hier nicht schreiben.

Diese Vorbemusterung nimmt sehr viel Zeit und Mühen in Anspruch. Du gehst da ja bereits vor der Bemusterung, also vor der Fachberatung bei WeberHaus im Werk, die ganzen Gewerke durch und schaust dir Lösungen dazu an. Quellen sind z.B. Baublogs, Internet allgemein, etc.  Und … du kannst wirklich in JEDEM Gewerk zusätzlich Geld unterbringen. Wichtige Gewerke sind aber sicherlich Elektro, Sanitär, Fliesen und allgemeine Einrichtung.

Späteres Zeitfenster

Je besser Du auf die Bemusterung vorbereitet bist, desto besser. Stefan hat z.B. nach seinem Vertrag irgendwann seinen Bemusterungstermin bekommen – und das erheblich früher als gedacht. So kann das manchmal gehen. Auf der einen Seite ist das super, auf der anderen Seite hast Du dann echt Druck. Bei uns war das ähnlich, wobei ich zwischen Vertrag und Bemusterung komfortable 3 Monate hatte, die ich auch vollends genutzt habe. Wenn du da nur einen Monat hast wird das meiner Meinung nach sehr eng. DENN… für Elektro brauchst Du u.a. den Küchenplan. Den Küchenplan kann dein Küchenbauer erst dann machen, wenn die Küche geplant ist. Im Küchenplan stellst du ggf. fest, dass Fenster nicht passen, etc. etc.

Und dann kommt zum Schluss in den 1:50 Plänen zur Bemusterung vielleicht noch der Hammer, dass deine Küche gar nicht 3m Breit, wie zuvor geplant, ist. Bei uns war das z.B. so. Wir haben in der Küche lt. Plänen der Architektin immer 3.55m an einer Seite gehabt. Der Küchenbauer hat unsere Rasterküche dann auf 3.50 geplant – alles schick. Tja, dann stellt WeberHaus aber fest, dass auf Grund von Statik die Wand dicker sein muss. Den Flur konnten wir nicht kleiner machen, also gingen 5cm aus der Küche raus. Ein anderer Raum bekam eine Vorsatzwand, weil sonst die ganzen Leitungen in unserem Haus nicht gepasst hätten, mal eben 0,5qm Verlust auf das Zimmer.

Sei also darauf gefasst, dass Dinge nicht einfach so gehen, wie sie ursprünglich geplant sind. Für solche Änderungen kann keiner etwas, die müssen in der Situation dann einfach und kulant berücksichtigt werden. Was nicht geht, geht nicht.

Nun könnte man behaupten, dass der Vertrieb von WeberHaus das doch wissen muss. Ja, theoretisch schon, praktisch ist das aber nicht machbar. Die müssten VOR Vertragsunterzeichnung das ganze Haus rechnen lassen und die Elementpläne grob schon haben. Das passiert in dem Laden aber alles erst dann, wenn der Vertrag rechtssicher vorliegt und die Leistung bezahlt wird. Wenn dir das wichtig ist, müsstest du das in deine Verhandlungen mit einplanen. Ich bezweifle allerdings, dass man so eine Vorplanung für null verhandelt bekommt.

Was möglich ist, sind solche Sachen wie Energieberechnungen, etc. Das kannst du vorab bekommen, wenn man das in seine Verhandlungsposition mit einbezieht. Aber da muss das Interesse schon spürbar konkret vor Vertragsunterzeichnung sein. Denn eine solche Berechnung kostet auch Zeit und damit Geld.

Zurück zur Bemusterung

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass uns in der Ausstattungsberatung unser Elektrogewerk das Genick gebrochen hätte (zeitlich gesehen), wenn ich da nicht vorbereitet gewesen wäre. Welche Empfehlung kann ich dir mit auf den Weg geben? Ganz klar: bereite dich vor! Stefan beschreibt die Situation, in die du dich begibst, sehr gut. Am Anfang fällst du da leicht in Panik, weil man das ja “endgültig” festlegt. Nachträgliche Änderungen werden teuer oder gehen ggf. gar nicht.

Elektroplanung bedeutet, dass du jede Lampe – also jeden Wand und Deckenauslass – zentimetergenau in den 1:50 Plan einzeichnest. Die Funktion “Licht an/aus” muss über einen Schalter gesteuert werden – jaaaaa… klingt einfach. Das musst du jetzt alles durchdenken. Wo setze ich einen Schalter, welche Lampen gehen an, will ich Einfach, Kreuz- oder Wechselschaltung, etc. etc.

Dann planst du deine Steckdosen – das bedeutet übersetzt: du richtest das Haus ein. Denn ohne Einrichtungsideen brauchst du auch keine Steckdosen. Hast du da keine Vorstellungen, machst du das auf gut Glück. Die Sache ist dann nur die, dass du das ja nicht nur für “dein” Zimmer machst, sondern ggf. auch für Räume, die dich so gar nicht tangieren. Da hast du dann den ersten Abstimmungsbedarf mit deinem Partner und… da steckt ggf. Emotion drin. Jede Änderung, die du machst, kostet Geld.

WeberHaus zählt dann bei der Bemusterung alle Elektropositionen durch und zieht dann von der Summe seinen Standard ab. Liegst du über Standard, zahlst du die Differenz. Liegst du unter Standard (wird nicht passieren, sei sicher), bekommst du das gutgeschrieben.

Wie habe ich mich vorbereitet? Ich habe zunächst bei WeberHaus nachgefragt, welche Elektroprogramme die verwenden. Nachteil bei uns: WeberHaus wechselte Mitte 2011 zu Berker, d.h. alle Schalterprogramme waren neu. Positiv für uns: mit Berker bin ich sehr zufrieden, da die teils recht innovative Ansätze haben.

Ich habe mir also die Kataloge von allen Zulieferern bestellt. Da wir WeberLogic verbauen, also EnOcean Funktechnik, habe ich hier Kataloge von Eltako liegen. Eltako stattet WeberHaus mit Bauteilen für EnOcean aus. Die Schalteraufsätze kommen dann von Berker, die Wippen von Eltako. Aktueller Nachteil bei WeberHaus (meiner Meinung nach): durch die Tatsache, dass Eltako “drunter liegt” und Berker “sichtbar ist”, kann man leider nur glänzende Schalter bekommen. Matt ist aktuell nicht möglich – eine ätzende Einschränkung wie ich finde. Da die Schalterwippen aber von Eltako kommen und der Rahmen von Berker ist das aktuell farblich die einzig mögliche Variante. Die sind da wohl dran am Problem.

Ok, nun hast du also die ganzen Kataloge liegen. Für die Bäder bestellst du Duravit, Kaldewei, und Co. Für die Fliesen wirst du bei Steuler fündig. Einfach in Google eingeben, in den Servicebereich gehen und dann PDF oder Katalog bestellen.

Die ganzen Kataloge haben bei mir dann ca. 1,60 lfm eingenommen. Aber die Kataloge sind hilfreich, wenn du mit WeberHaus kommunizierst. Da bekommste dann eine Artikelnummer mitgeteilt, die du dann in den Katalogen in ein Bild umsetzen kannst Zwinkerndes Smiley.

Zurück zu Elektro. Ja, das ist schon Aufwand. Du musst in einen 2D Plan einzeichnen, wo du was an welcher Wand haben möchtest. Und in den Plan muss alles rein: Deckenlampen, dimmbar oder nicht, Wandlampen, Steckdosen, Cat-Dosen, Homeway, Telefon, Schalter, etc. etc.

(Fortsetzung folgt)