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In den letzten Tagen waren wir selbst mit “unserer” Fertigmontage beschäftigt. Zunächst noch einmal kurz ein Bild von unserem neuen Zaun. Quick & Dirty, nicht schön aber selten aus Holzresten, die sonst entsorgt worden wären…

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Das war in Summe schnell und einfach hergestellt. Zeitaufwändiger war dann schon die verbleibende Arbeit im CAT7 Bereich. Sämtliche Dosen hatte ich ja schon aufgelegt (siehe Artikel dazu). Jetzt fehlte quasi noch das Gegenstück: das Auflegen am Patchpanel.

Ich habe die Variante gewählt, dass ein “echter” Serverschrank in meinem HAR steht. Man kann hier aber natürlich auch eine Nummer kleiner gehen und einen Netzwerkschrank nehmen oder noch eine Nummer kleiner und einen Wandschrank. Das kommt halt darauf an, was du damit vorhast. Ich möchte da so richtig schweres Gerät einbringen und damit mein Haus heizen. Dazu brauche ich einen Serverschrank, der eine Last von so 400-500 KG aushält.

Normalerweise kauft man da Rittal – keine Diskussion. Marktführer und super Qualität. Leider wissen die das auch und verlangen entsprechende Preise. Hinzu kommt, dass ich keinen 42 HE Schrank stellen konnte und daher eine Sonderanfertigung brauchte. Gelandet bin ich dann bei einem deutscher Hersteller, der im Ausland fertigen lässt. Qualität… na ja. Für den HAR reichts, für mehr meiner Meinung nach nicht. Die Kiste klappert ganz schön, ist weit von einer Dichtheit entfernt und die Türen und Beschläge… na ja. Habe in dem Schrank gestern auch erstmal ganze 20 Minuten sämtliche Holme richtig ausgerichtet, die waren alle krumm und schief eingebaut.

Ok. Schrank war also fertig, dann fix die Kabel eingebracht.

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Bei mir hingen die CAT Kabel alle aus der Decke ab. Die habe ich erstmal sortiert und dann zu einem Kabelbaum mit Kabelbindern verarbeitet. An der Decke und an der Wand laufen die Kabel in einem Kabelschacht, damit das einigermaßen sauber aussieht.

Der Schrank hat im Sockel unten Ausbrüche, die man rausnehmen kann. So kommt der Kabelbaum sauber in den Schrank.

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Ok, wir brauchen jetzt wieder unser Werkzeug. Kabelschneider, Cutter, Auflegewerkzeug. Und wir benötigen ein Patchpanel, CAT6. Bei meiner Masse an Kabeln benötige ich zwei davon, das solltet ihr vor der Bestellung unbedingt nachzählen…

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So sieht so ein Ding (Patchpanel) dann aus. Eigentlich auch nicht anders als so eine Netzwerkdose. Die Kabel werden dann alle nacheinander aufgelegt. Macht euch vorher einen Plan, welchen Raum ihr auf welchen Port legt. Ich bin z.B. im Keller angefangen und bin dann Raum für Raum bis zum Dachgeschoss. So hast du eine logische Reihenfolge und nicht das Wohnzimmer EG auf Port 1, Kinderzimmer im OG auf Port 2, Küche EG auf Port 3, etc.

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Bevor wir mit dem Auflegen anfangen, habe ich ein Patchpanel zuerst in den Schrank eingebaut. Das hat den Hintergrund, dass ich damit relativ einfach die benötigte Kabellänge herausfinden kann. Wenn du das Patchpanel außerhalb des Schranks auflegst, dann hast du später längere Kabel, die du im Schrank irgendwie sauber verstauen musst. Baust du das Patchpanel in den Schrank gleich auf die Position, wo es später bleiben soll, dann passt die Länge gleich perfekt und alles sieht sauber aus. Dazu liegt dem Patchpanel sehr häufig ein Einbaukit bei. Das besteht aus Schrauben und Schrankmuttern. Die Schrankmutter kommt dann in den Holm:

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Ein 1-HE (HE = Höheneinheit) Patchpanel hat immer 4 Schrauben, 2 pro Seite. Du brauchst für eine HE immer einen Bereich von 3 Quadraten im Holm. Du bringst also die Holmmutter in ein Quadrat ein, lässt ein Quadrat frei und steckst die 2. Holmmutter in das 3. Loch.

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Danach kannst du das Patchpanel in den Schrank schrauben. So sieht dann ein eingesetztes Panel aus, wo ich schon mal vier CAT Kabel montiert habe.

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Hinten werden die CAT Kabel mit einer Schraube befestigt. Dann schneidest du den Mantel auf Höhe der grünen Platte ab. Danach legst du die einzelnen Aderpaare frei und patcht der Reihe nach die Farben auf.

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Da ich die Dosen ja nach einem bestimmten Muster aufgelegt habe, muss ich dieses Muster bei dem Patchpanel auch einhalten. Bei mir muss ich daher die Aderpaare “Braun/Weiss”, danach “Grün/Weiss”, danach “Orange/Weiss” und danach “Blau/Weiss) auflegen. Die Reihenfolge ist auf dem Bild oben von links nach rechts.

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Ich habe mir das zum Schluss ein wenig vereinfacht. Zuerst habe ich wirklich Aderpaar für Aderpaar ausgepackt, dann sofort mit dem Werkzeug aufgelegt. Ei ei ei, da sitzt du Stunden. Später habe ich das optimiert. Auf dem Bild oben gut zu erkennen: ich habe erst alle Kabel “fertig” ausgepackt und auf das Panel geschraubt. Dann habe ich ALLE Aderpaare für einen Anschluss ausgepackt und zuerst mit den “Fingern” manuell aufgelegt. Dazu nimmst du das Kabel und drückst das mit dem Finger ein wenig in die Öffnung. Danach habe ich mit dem Werkzeug alle 8 Kabel in einem Rutsch aufgelegt. Das geht viel schneller.

 

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Wenn du dann irgendwann mit der Arbeit fertig bist, sollte das dann so in etwa aussehen. Sicherlich nicht preisverdächtig, aber funktional. Die Kabelzufuhr passte bei mir dann auch perfekt.

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Nach in Summe sicherlich 4-5 Stunden war ich dann auch mit beiden Patchpanels durch.

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Jetzt muss ich nur noch mit einem Kabeltester durchs Haus rennen und noch einmal jedes Kabel separat prüfen, ob auch wirklich alle Adern in Ordnung sind. Wenn dem so ist, wovon ich ausgehe, dann kann der Schrank nochmal saubergemacht und anschließend weiter bestückt werden.

Im nächsten Step wird dann eine Switch, Firewall, Server etc. eingebaut.